Ein lauer Wind trägt die Frühlingsluft durchs Land. Augen schließen. Tief einatmen. Was gibt es Schöneres als die herannahende Blütezeit? So vieles bricht auf, bricht an und geht voran. Überall Herzen, die sich öffnen. Eine Jahreszeit, die die Gesichter bemalt und Wege zeichnet. Dazu drei Akkorde. Und weiter, weiter, weiter.
Die Zahl des Frühlings ist die Zahl Drei. Wo das Duale im besten Fall ein stetiges Abmühen ist, sofern es nicht bereits in Harmonie stagniert, ist die Drei Wunsch, Bewegung und Struktur gleichermaßen. Nicht umsonst lassen sich Dreierfolgen am leichtesten erinnern: Wunsch, Bewegung und Struktur. Wunsch, Bewegung und Struktur. Auch wissenschaftliche Studien, so ergaben Studien, verwenden verdächtig oft die Dreierfolge.
Mit der Drei beginnt die Erzählung. Wo die Dualität der zeitlose Paartanz der Pole ist, erlaubt die Trinität eine Entwicklung. Sie eröffnet das Woanders und Außerhalb. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Kein Verhältnis, sondern eine Dynamik.
Die Drei ist magisch. Nicht zwei oder vier Wünsche hat jemand frei, sondern drei. Immer drei. Mehr wäre maßlos, weniger wäre unvollständig. Wünschen ist, wie sich ein Ziel zu stecken, eine Bewegung, ein Erblühen. Wünschen, Ziele stecken, auf eine Zukunft zugehen sind Kinder des Frühlings.
Die Eins ist göttlich: das Numinose. Sie ist kaum noch denkbar als das Differenzlose. Sie ist alles und nichts. Die Eins ist Gebärmuttersymbiose, Liebesverschmelzung und bald schon Heimat. Die Zwei ist der Tanz, der dahin strebt und doch stets Reibung bleibt. Die Drei öffnet den Tanz und ist das Kind der Zwei.
Nicht einer, nicht zwei, sondern drei Wünsche sind noch frei. Die Zahl des Frühlings ist die Zahl Drei.
…